1945-1986

Kriegsende im Mai 1945. Nichts lief mehr, doch bei Blau-Weiß-Grunewald wurde weitergespielt. Dr. Hübner, der 1. Vorsitzende von 1946 bis 1948, verstand es die Plätze in einen spielfähigen Zustand zu bringen. Die wenigen Mitglieder halfen tatkräftig mit. Bis zum Tag der Währungsreform, dem 20. Juni 1948, blieb alles ziemlich trostlos. Es gab weder Tennisasche, noch Bälle, noch Schläger, Netze oder gar Tennisbekleidung. 1947 wurde zur Auflage gemacht, dass nur Personen die nicht der NSDAP angehört hatten, zeichnungsberechtigt für einen Verein sein dürften. Fritz Eich und Heinz Plöger vertraten fortan den Verein. Im gleichen Jahr fanden beim MTC-Meiderich die ersten Stadtmeisterschaften nach dem Krieg statt. 1948 ging es dann, wie gesagt, wieder aufwärts.
Die ersten Clubmeisterschaften wurden organisiert und durchgeführt:

 

Herren: Heinz Plöger gegen Willi Viebusch        6:1, 7:5

Damen: Elsa Tannenhöfe gegen Mimi Simmer   6:3, 6:2

 

Am 19. Februar 1949 beschloss die Mitgliederversammlung eine neue Satzung. Robert Seeger wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt und steuerte den Club bis 1961.

 

Das stark beschädigte Clubhaus wird 1949 wieder aufgebaut und im Jahr 1950 finden im Rahmen der "Vaterländischen Festspiele" die 1. Offiziellen Stadtmeisterschaften im Tennis statt.

Hier erreichte Heinz Plöger von Blau-Weiß das Endspiel, wo er sich nach starker Gegenwehr dem Spieler Weise von Preußen Duisburg geschlagen geben musste. Frau Martius erging es ebenso; sie verlor im Endspiel gegen Eva von Sluytermann von Preußen Duisburg.

 

Während sich die Grunewalder in den ersten Jahren seit Einführung der Kreis-Meden-Spiele nicht beteiligten, trugen sie alljährlich eine Fülle von Freundschafts-Turnieren aus. Im Jahr 1953 wurde eine Ranglistenordnung erstellt. 1954 wurde dann endlich eine Damen- und Herrenmannschaft für die Medenspiele gemeldet, 1956 auch eine Jugendmannschaft. Während dieser Zeit des sportlichen Aufschwungs von 1952 bis 1956 führte Egon Müthing als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins. 1957 wird er von Walter Martius abgelöst, der die Führung des Vereins bis 1959 in seinen Händen hat.

Der Umbau der "Grunewald-Kreuzung" hat den Club Ende der 50er Jahre beinahe ruiniert. Eine grosse Zahl der Mitglieder verliess den Verein wegen der widrigen Umstände, sodass man Ende
1958 nur noch 23 erwachsene aktive Mitglieder hatte. Da allerdings auch noch 43 Jugendliche im Verein waren, kam es letztendlich nicht zur Auflösung des Vereins. Der Mitgliederbestand wuchs allmählich wieder und im Jahr 1963 waren es bereits wieder 59 Erwachsene und 34 Jugendliche, die den Schläger schwangen.

1960 wurde durch den "Balljungenbeschluss", ein Relikt aus der Vergangenheit, gelockert. Unter Gerd Sauerbier, der von 1960 bis 1963
1. Vorsitzender war, wurde diese immer teurer werdende Pflicht ganz aufgehoben. Das Jahr
1960 führte den Club auch wieder in die Medenspielrunden ein. Ausserdem wurden in diesem Jahr 6 Turniere auf der Anlage ausgetragen. Insgesamt nahm Blau-Weiß an 11 Turnieren teil, von denen immerhin 9 gewonnen wurden. Bis 1963 hatten beide Medenmannschaften den Aufstieg in die A-Klasse geschafft, 1966 kam eine 2. Herrenmannschaft hinzu. Ab 1965 nahm erstmals eine Herren-Seniorenmannschaft an den Medenspielen teil.

 

Am 13.10.1962 wurde das neue Clubhaus endlich fertig. Eigenleistung, Energie und Nachbarschaftshilfe der Industrie hatten das möglich gemacht. Ein Platzwarte-Ehepaar wurde eingestellt. Die Mitgliederzahl stieg durch das angenehme Ambiente sofort. Das stärkte natürlich auch unsere Mannschaften. 1963 erfolgt eine Namensänderung:

Tennis-Club Blau-Weiß Grunewald heisst der Verein nun.
1964 wird Klaus Schmidt 1. Vorsitzender des Vereins, er bleibt es bis 1967. Ein König Pilsener 0,3l gibt es im Clubhaus für DM -,60, eine Cola für DM -,40 und Puschkin-Kirsche wird für DM -,70 ausgeschenkt.

stehend von links nach rechts:  Gustav Baal, Heinz Plöger, Robert Seeger, (1. Vorsitzender), Karl Böhler 

1968 hatte der Club bereits 186 Aktive, eine Neuordnung der Rangliste mit A-, B- und C-Klasse wurde erforderlich. Eine Spielzeitbegrenzung musste eingeführt werden, und der Vereinstrainer kam mit den Trainerstunden für die Neulinge nicht mehr nach. Spielerinnen und Spieler der A-Klasse mussten ihn unterstützen.

 

Bei den alljährlichen Stadtmeisterschaften waren Mitglieder unseres Vereins häufig erfolgreich, stellvertretend seien aus dieser Zeit genannt:

 

1965  Damen Einzel             Klasse B   U.Görtz

1965  Junioren Einzel                            Norfried Haase

1966  Herren Einzel             Klasse B   Gerd Sauerbier

1966  Herren Doppel           Klasse B   Gerd Sauerbier/O. Schumann

1967  Herren Einzel             Klasse B    H.J. Görtz

1967  Herren Doppel           Klasse B    H. Schmutzer/Dr. Leuscher

1967  Gemischtes Doppel  Klasse B    U. Schmutzer/O. Schumann 

1967  Jugend-Doppel                           Norfried Haase/H. Mietzke

 

Als Fazit der ersten 35 Jahre des Vereins bleibt anzumerken, dass der Verein Höhen und Tiefen erlebte, die schlechten Zeiten vor allem deshalb überlebte, weil er ein kleiner aber intakter Club war. Schriftliche Aufzeichnungen über den sportlichen Werdegang sind leider nur lückenhaft.